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ß oder ss?

1996 wurde ß durch ss ersetzt, aber nicht überall. Nur nach einer von drei Regeln schreibt man seitdem ss.

Regel 1: Nach einem Doppellaut nie ss: draußen, scheußlich, heiß (nicht: draussen, scheusslich, heiss).

Regel 2: Nach einem lang gesprochenen Laut ebenfalls nie ss: Stre, Fball, Grüße (nicht: Strasse, Fussball, Grüsse). Problem: Man sieht den lang gesprochenen Laut im Schriftbild nicht. Deswegen kommt es bis heute immer wieder zu den irrtümlichen Schreibweisen Strasse, Fussball, Grüsse (außer in Wörtern wie gießen, fließen, schließlich, dort erkennt man das lang gesprochene i an der Abbildung ie).

Regel 3: Nach einem kurz gesprochenen Laut ss statt ß: dass, Fluss, Imbiss (bis 1996: daß, Fluß, Imbiß).

Anmerkung. Diese drei Regeln gelten im gesamten deutschen Sprachraum, also in Deutschland, Österreich und angrenzenden Gebieten wie im Elsass und in Südtirol, aber nicht in der Schweiz. Dort schreibt man statt ß grundsätzlich ss.

Gernod Dudda:

Der Referent: Gernod Dudda

Dudda Gernod
Gernod Dudda

  • Magister für Buchgeschichte
  • Seit 1996 Kurse zu Zweifelsfällen der deutschen Rechtschreibung
  • Von 1987 bis 2020 Mitarbeiter im Hessischen Statistischen Landesamt

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